Die industrielle Tierproduktion nimmt auch in der Schweiz laufend zu. Tiere in der Landwirtschaft wie Kühe, Hühner oder Schweine sind bis heute ungenügend geschützt. Trotz ihrer Leidensfähigkeit werden sie zum Produkt herabgewürdigt, als Ware gemästet und in grossen Beständen auf kleinem Raum gehalten. Hochleistungszucht, Produktivitätssteigerung und der Trend zu Massentierhaltung sind keine zukunftsgerichteten Lösungen, im Gegenteil:
  • Sie verursachen massives Leid und Gesundheitsprobleme für die Tiere und gefährden die Nachhaltigkeitsziele der Schweiz.
  • Die industrielle Tierproduktion führt zu einem erhöhten Einsatz von Medikamenten und damit zu einer zunehmenden Antibiotikaresistenz.
  • Die Massentierhaltung fördert das Risiko weiterer Pandemien, und die durch massive Futtermittelimporte vergrösserten Tierbestände belasten mit Stickstoff die Gewässer und weitere empfindliche Ökosysteme.

Forderungen der Massentierhaltungsinitiative
Die Initiative will in der Schweiz den Trend zu industrieller Massentierhaltung brechen. Sie verankert erstmals die Tierwürde in der Landwirtschaft, fordert eine tierfreundliche Unterbringung und Pflege, Auslauf ins Freie, maximale Gruppengrössen sowie eine schonende Schlachtung. Weiter sorgt eine Importvorschrift dafür, dass keine Tiere und Tierprodukte aus in der Schweiz verbotenen Produktionsmethoden eingeführt werden.
Gemäss Bundesrat wären nur rund 5 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe von der Initiative betroffen. Dazu gehören Mastbetriebe, die zurzeit bis zu 27’000 Hühner, 1'500 Schweine oder 300 Rinder in einem Stall halten.

Wer steht hinter der Initiative?
Die vom Verein Sentience Politics initiierte Initiative wird von verschiedenen Tier- und Umweltschutzorganisationen unterstützt. Zur Trägerschaft der Initiative gehören unter anderem die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten», die Fondation Franz Weber und Greenpeace Schweiz. Eine breite Allianz aus Tierschutz-, Tierrechts-, Landwirtschafts- und Umweltorganisationen unterstützt das Anliegen. Dazu gehören beispielsweise KAGfreiland, Demeter, Tier im Recht und Pro Natura. Auch Bio Suisse und die Grünen haben die Ja-Parole beschlossen.
Der Bauernverband und die Agrarlobby wollen keine weiteren Auflagen und bekämpfen die Initiative.
Für uns ist klar: Es braucht eine Stärkung des Tierwohls. Gleichzeitig muss die Landwirtschaft umwelt- und klimaschonender werden. Die SP setzt sich für eine bäuerlich geprägte und vielfältige Landwirtschaft ohne Massentierhaltung ein.
Darum empfiehlt SP Schweiz ein Ja zur Massentierhaltungs-Initiative.