Lieber Leser, liebe Leserin
Immer wieder werde ich gefragt, warum mir ein Nein zu den AHV-Vorlagen am 25. September so wichtig ist. Worum geht es? Frauen sollen neu länger arbeiten, mehr einzahlen und ein Jahr weniger lang Rente erhalten. Damit werden die Frauenrenten allein in den nächsten zehn Jahren um 7 Milliarden Franken gekürzt. Das bedeutet für jede Frau rund 26'000 Franken Rentenverlust.
Doch das ist noch nicht alles. Bei einem Ja zu dieser AHV-Vorlage droht Rentenalter 67 für alle. Die Pläne dafür liegen bereits auf dem Tisch. Gleichzeitig wird mit der AHV-Vorlage auch die Mehrwertsteuer erhöht. Dies in einer wirtschaftlichen Situation, in der die Kaufkraft der Menschen bereits stark unter Druck ist. Kurz gesagt: Wir alle bezahlen mehr, während bei der AHV gekürzt wird! Deshalb engagiere ich mich stark für ein Nein am 25. September.
Besonders betroffen sind Frauen mit tiefen Löhnen: Ich beobachte mit Sorge, dass von dieser Vorlage vor allem Frauen betroffen sind, die seit Jahrzehnten zu tiefen Löhnen in harten Jobs arbeiten – in der Reinigung, im Detailhandel, in der Pflege. Sie können sich keine Frühpensionierung leisten und müssen ein Jahr länger arbeiten, obwohl viele von ihnen jetzt schon erschöpft sind. Das kann nicht sein.
Zusammen können wir einen starken Abstimmungskampf führen: Wir bereiten uns im Moment auf einen intensiven Abstimmungskampf vor. Die Versicherungslobby wird auch bei dieser Abstimmung versuchen, unsere AHV zu schwächen. Der Grund ist einfach: So können sie die profitable 3. Säule besser verkaufen. Deshalb müssen wir gemeinsam die Stimmberechtigen informieren, warum es ein Nein zu den AHV-Vorlagen braucht. Dafür planen wir bereits vor den Sommerferien, Flyer zu drucken.
Solidarische Grüsse
Mattea Meyer, Co-Präsidentin SP Schweiz
Bei der AHV haben wir heute eine knappe Niederlage erlitten.
Die bürgerlichen Parteien haben im Abstimmungskampf versprochen, gemeinsam mit uns für höhere Frauenrenten zu sorgen. Wir werden sie beim Wort nehmen. Gleichzeitig setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass wir in der Gleichstellung endlich vorankommen. Unterschreibe deshalb noch heute unsere Kita-Initiative! Wenn du bereits unterschrieben hast, bitten wir dich, dein Umfeld auf die Initiative aufmerksam zu machen.
Mattea Meyer und Cédric Wermuth, Co-Präsidium SP Schweiz
Änderung des Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVG) 50,55% JA
>>> Schaffhauser Nachrichten: 2022-09-26 Die AHV-Reform spaltet das Land
>>> Schaffhauser Nachrichten: 2022-09-26 Nach dem knappen Ja zur AHV-Reform: Hat Rentenalter 66 jetzt überhaupt eine Chance?
Warum ist ein Nein zu den AHV-Vorlagen am 25. September so wichtig!
>>> Schaffhauser Nachrichten: 2022-08-26 In der AHV ist die Gleichstellung erreicht
>>> Schaffhauser Nachrichten: 2022-09-03 Für unsere Nachkommen
>>> Schaffhauser Nachrichten: 2022-09-08 Eine notwendige Reform - oder eine, welche nur die Frauen bezahlen
>>> Steiner Anzeiger: 2022-09-13 Medialer AHV-Alarmismus?
Medialer AHV-Alarmismus?
Nun sollen die Frauen, mit der Erhöhung des AHV-Alters - und alle andern, mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer, helfen die anscheinend «düstere» Zukunft der AHV zu sanieren. Warum geht das so nicht? Frauen haben insgesamt 40% tiefere Renten als Männer, weil sie weniger verdienen und häufiger Teilzeit arbeiten um sich mehr um Haushalt und Familie zu kümmern. Ihre tieferen Renten würden dann noch zusätzlich durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer entwertet. Muss denn die AHV überhaupt dringend auf dem Buckel der Frauen saniert werden? Im Mai hat das Bundesamt für Sozialversicherungen seine Finanzperspektiven für die AHV korrigiert. Das Umlageergebnis von den Beschäftigten zu den Rentner*innen – also die Einzahlungen minus die Ausgaben – lag 2021 um 880 Mio im Plus! Später als bisher angenommen, nämlich frühstens im Jahr 2029 würde das Ergebnis ins Negative geraten. Der AHV-Fonds, der die gesamten Rentenausgaben für ein Jahr sichern soll, liegt auf einem Hoch von fast 50 Milliarden Franken.
Also, es liegt ein Rekordergebnis des AHV-Fonds vor, die AHV ist finanziell stabil und die Finanzperspektiven konnten korrigiert werden. Warum dann die Hektik eine AHV-Sanierung auf dem Buckel der Frauen auszutragen? Der Ständerat hätte in der zweiten Septemberwoche eine Vorlage beraten müssen, wie er in der beruflichen Vorsorge mit den Renten betr. tiefe Einkommen, zumeist von Frauen, verfahren wird. Nicht gerade geschickt wurde dieses wichtige Geschäft vertagt. Wo ist der Wille für Frauen eine bessere Lösung zu suchen? Schicken wir die Vorlage mit 2 mal NEIN zum AHV-Abbau zurück nach Bern. Wir erwarten eine gerechtere Lösung zur Sicherung der Renten für ALLE!
Irene Gruhler Heinzer
Stadträtin Stein am Rhein
Kantonsrätin
11. 09. 2022
Tamedia-Umfrage
Lieber Leser, liebe Leserin
Ehrlich gesagt haben auch wir gezweifelt, ob wir die Abstimmung über die AHV-Vorlagen noch gewinnen können. Doch nun wendet sich das Blatt. Heute publizierte Tamedia neue Umfragen. Bereits 47% der Stimmbevölkerung lehnen die Erhöhung des Frauenrentenalters ab, denn es hätte für jede Frau 26'000 Franken Rentenverlust zur Folge.
Tamedia-Umfragen gelten als sehr zuverlässig. Für uns heisst das, dass wir mit voller Kraft mobilisieren müssen. Um den AHV-Abbau zu verhindern, zählt jede Stimme. Deshalb wollen wir in den verbleibenden Wochen mit Inseraten von unseren Ständerät:innen möglichst viele Menschen überzeugen und ans Abstimmen erinnern.
Auch bei der Verrechnungssteuer sind wir optimistisch, aber es braucht vollen Einsatz, um die neuen Sonderrechte für Konzerne zu verhindern. Denn gemäss der Umfrage wissen fast 20% der Stimmberechtigten noch nicht, was sie stimmen sollen – insbesondere Jüngere, Frauen und Personen in der Romandie. Mit zielgerichteter Onlinewerbung (Erklärvideos und Infografiken) sind wir zuversichtlich, viele Unentschiedene von einem Nein zu überzeugen.
Tamedia-Umfragen gelten als sehr zuverlässig. Für uns heisst das, dass wir mit voller Kraft mobilisieren müssen. Um den AHV-Abbau zu verhindern, zählt jede Stimme. Deshalb wollen wir in den verbleibenden Wochen mit Inseraten von unseren Ständerät:innen möglichst viele Menschen überzeugen und ans Abstimmen erinnern.
Auch bei der Verrechnungssteuer sind wir optimistisch, aber es braucht vollen Einsatz, um die neuen Sonderrechte für Konzerne zu verhindern. Denn gemäss der Umfrage wissen fast 20% der Stimmberechtigten noch nicht, was sie stimmen sollen – insbesondere Jüngere, Frauen und Personen in der Romandie. Mit zielgerichteter Onlinewerbung (Erklärvideos und Infografiken) sind wir zuversichtlich, viele Unentschiedene von einem Nein zu überzeugen.
Herzlichen Dank für dein Engagement!
Mattea Meyer und Cédric Wermuth, Co-Präsidium SP Schweiz
31.08.2022
Mattea Meyer und Cédric Wermuth, Co-Präsidium SP Schweiz
31.08.2022