Ja zum Transplantationsgesetz: 60.20% haben JA gestimmt
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Jeden Monat sterben in der Schweiz im Schnitt sechs Personen, weil sie kein Spenderorgan bekommen haben. Dies, obwohl über 80 Prozent der Bevölkerung bereit wäre, ihre Organe zu spenden. Mit einem Ja zum Transplantationsgesetz am 15. Mai können wir das ändern.
Die SP Schweiz empfiehlt ein solidarisches Ja zum Transplantationsgesetz vor allen Dingen aus folgenden Gründen:
Leben retten
Letztes Jahr standen fast 1500 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan, darunter auch zahlreiche Kinder. 72 Personen starben, weil sie nicht rechtzeitig eine Organspende erhielten.
Diese Situation hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft. Die Warteliste wird länger, die Wartezeit ebenso. Gleichzeitig zeigen Umfragen regelmässig, dass die Spendenbereitschaft in der Gesellschaft sehr hoch ist: Bis zu 80 Prozent der Befragten in der Schweiz würden ihre Organe spenden. Ein Ja zum Transplantationsgesetz dürfte daher die Spendenrate erhöhen und so Menschenleben retten.
Angehörige entlasten
Heute müssen die Angehörigen stellvertretend über die Organspende einer verstorbenen Person entscheiden, falls der Wille dieser Person nicht bekannt ist. Dies ist sehr häufig der Fall. Im Schock- und Trauerzustand entscheiden sich die Angehörigen in zwei Drittel der Fälle gegen eine Organentnahme, selbst wenn die verstorbene Person einverstanden gewesen wäre. Das neue Verfahren fördert daher die Selbstbestimmung der Verstorbenen.
Was ändert sich mit dem neuen Transplantationsgesetz?
Mit dem neuen Gesetz führt die Schweiz eine erweiterte Zustimmungslösung ein. Das bedeutet, dass verstorbene Menschen zu Organspenderinnen und Organspendern werden, sofern sie sich nicht dagegen ausgesprochen haben. Angehörige können stellvertretend für die verstorbene Person Widerspruch einlegen und eine Organspende ausschliessen. Es gibt keinen Automatismus: In jedem Fall findet mit den Angehörigen ein Gespräch statt.
Wer ist dafür, wer ist dagegen?
Die SP hat sich im Parlament einstimmig für das neue Gesetz ausgesprochen, wie auch eine sehr deutliche Mehrheit aller Mitglieder des National- und Ständerats. Das Referendumskomitee besteht aus Mitgliedern der SVP, EVP und der EDU. Neu haben sich impfkritische Gruppierungen wie die sogenannten «Freunde der Verfassung» der Nein-Kampagne angeschlossen.
04. März 2022, SP-Schweiz
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