Tier- und Menschenversuchsverbot - sp-resso.ch

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Volk sagt deutlich Nein zu Verbot
Die Initiative wollte ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen und Forschung am Menschen. Das Anliegen ging sogar den Grünen zu weit.

13. 02. 2022 Tages-Anzeiger

>>> Schaffhauser AZ: 2022-02-17 Deutliches Nein
Nein zum Tier- und Menschenversuchsverbot
>>> Schaffhauser Nachrichten: 2022-01-13 Selbst für Tierschützer zu radikal
>>> Schaffhauser Nachrichten: 2022-01-22 Die Axt geht um im Blätterwald
Der Schutz von Mensch und Tier ist ein wichtiges Anliegen, aber die Initiative ist der falsche Weg. Strenge Kontrollen und die Weiterentwicklung alternativer Forschungsmethoden senken die Zahl der Tierversuche schon heute. Das von der Initiative geforderte bedingungslose Verbot von Versuchen ist radikal und stellt Forschung und Medizin vor unlösbare Probleme. Deshalb sagen wir Nein zum Tier- und Menschenversuchsverbot.

Obwohl die Forschung Fortschritte macht, lassen sich Impfstoffe heute noch nicht an Zellen aus dem Labor testen. Der menschliche Organismus ist dafür zu komplex. Ohne Tierversuche gäbe es keinen Covid-19-Impfstoff.

Zur Sicherheit müssen Medikamente und Therapien an gesunden Freiwilligen getestet werden. Ein Verbot medizinischer Forschung würde die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen verunmöglichen. Neue Behandlungen würden so verhindert. Das geforderte Importverbot würde die Medikamentenversorgung gefährden und der Bevölkerung den Zugang zu modernen Medikamenten verwehren.

Alles wird in einen Topf geworfen
Die Initiative verbietet jegliche Forschung am Menschen – nicht nur in der Medizin und Biologie, sondern auch in der Psychologie, Soziologie und Sportwissenschaft. Nicht alle wissenschaftlichen Experimente sind für Menschen und Tiere belastend. Teilweise handelt es sich um Verhaltensstudien, deren Forschungsergebnisse beispielsweise der artgerechten Haus- und Nutztierhaltung oder dem Umweltschutz zugutekommen. Die Initiative unterscheidet auch nicht zwischen verschiedenen Schweregraden von Tierversuchen. Dies gefährdet Verhaltensstudien, etwa zur Entwicklung von Fischtreppen.  Dafür werden viele Fische benötigt, die jedoch nur geringfügig belastet werden.

Strenge Tierschutzbestimmungen
Die Schweizer Tierschutzbestimmungen sind streng. Sie verpflichten Forschende, die Versuche wenn möglich durch alternative Forschungsmethoden zu ersetzen, möglichst wenig Tiere einzusetzen und deren Belastung so gering wie möglich zu halten. Heute werden deshalb zwei Drittel weniger Tierversuche durchgeführt als Anfang der 80er Jahre.  Politik, Bund und Tierschutz unterstützen diese Tierschutzbestimmungen.

Dennoch ist die SP der Auffassung, dass die Methoden in der Wissenschaft hinsichtlich Tierversuche weiterentwickelt werden und öffentliche Mittel in Forschungsprojekte ohne Tierversuche investiert werden müssen. Im Hinblick darauf ist auch die internationale Zusammenarbeit zu stärken.

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