Grosse Erleichterung in der Filmbranche: 58.42% JA
>>> Schaffhauser Nachrichten: 2022-05-16 Grosse Erleichterung in der Filmbranche
Wer über hoch lukrative Streamingplattformen sowie ausländische Fernsehsender Filme und Serien in der Schweiz zeigt, soll auch in der Schweiz investieren: Das ist der Sinn des neuen Filmgesetzes, das von National- und Ständerat beschlossen wurde.
Bereits heute sind die Schweizer Fernsehsender verpflichtet, 4% ihrer Einnahmen in Schweizer Filme und Serien zu investieren. Künftig sollen auch internationale Streamingplattformen und ausländische Werbefenster in der Schweiz investieren.
Ein «JA zum Filmgesetz» für mehr Serien, mehr Filme, mehr Schweiz!
Investitionen in der Schweiz statt Geldabfluss ins Ausland
Internationale Streamingplattformen verdienen in der kaufkräftigen Schweiz sehr viel Geld. Heute fliessen all diese Einnahmen ins Ausland. Mit dem neuen Filmgesetz soll zumindest ein kleiner Anteil von 4% in der Schweiz investiert werden - statt vorwiegend in amerikanische Produktionen. Im Gegensatz zu anderen Ländern wird dabei nicht eine Abgabe oder eine Sondersteuer erhoben, sondern eine Investition in der Schweiz vorgegeben.
Mehr Auswahl und mehr Schweiz für uns alle
Das neue Filmgesetz ermöglicht mehr Filmstoff, der nah an unseren Leben, unserer Kultur und unserem Land ist. Mehr Schweiz bei Film und Serien bedeutet eine Stärkung unserer Identität. So erhalten Sie auch für Ihre neue Lieblingsserie eine viel grössere Auswahl!
Gleich lange Spiesse für die Schweiz
Unsere Nachbarländer haben in ihren Gesetzen bereits Investitionsverpflichtungen für Anbieterinnen von Filmen und Serien festgelegt. Die Schweiz muss im internationalen Wettbewerb mithalten können und soll bei Koproduktionen weiterhin berücksichtigt werden. Dafür braucht auch die Schweiz eine Investitionspflicht für ausländische Konzerne. Ansonsten verschwindet die Schweiz von unseren Bildschirmen!
08. März 2022 Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz
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Lieber Leser, liebe Leserin
Internationale Streaming-Giganten wie Netflix, Amazon oder Disney verdienen in der Schweiz sehr viel Geld. Mit dem neuen Filmgesetz soll zumindest ein kleiner Anteil davon in der Schweiz investiert werden. Aus diesem Grund sage ich entschieden JA zum Filmgesetz, über das wir am 15. Mai abstimmen werden.
Viele Stimmberechtigte wissen noch nicht, worum es bei der Abstimmung genau geht:
Gleich lange Spiesse für alle Anbieter:innen heisst Milliardenkonzerne in die Pflicht nehmen: Bereits heute müssen Schweizer Anbieter:innen einen kleinen Teil ihres Umsatzes (4 % des Bruttoumsatzes) in hiesige Filmproduktionen investieren. Das neue Gesetz will, dass dies auch für ausländische Streaming-Riesen wie Netflix und ausländische Fernsehsender mit Schweizer Werbefenstern wie RTL und Sat1 gilt. Damit folgt die Schweiz einem internationalen Trend: Fast die Hälfte der europäischen Länder kennt eine solche Investitionspflicht.
Schweizer Kultur stärken: Schweizer Filme vermitteln der Welt einen Teil unseres Kulturschaffens und unseres Selbstverständnisses. Schweizer Filme zeigen unsere Eigenart, sie unterhalten, sie verbinden, und im besten Fall tun sie alles miteinander. Der Film «Die göttliche Ordnung» über die späte Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz etwa oder die Aufarbeitung des dunklen Kapitels der Verdingkinder mit dem Film «Der Verdingbub» sind beste Beispiele dafür.
Freundliche Grüsse,
Matthias Aebischer, SP Nationalrat und Präsident Cinésuisse
Matthias Aebischer, SP Nationalrat und Präsident Cinésuisse