Streckenunterbruch S29 - sp-resso.ch

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Streckenunterbruch S 29 – wie lange noch?
Seit bald zwei Monaten ist die Bahnstrecke S 29 wegen der vorsorglichen Sperrung der 145-jährigen Thurbrücke bei Ossingen unterbrochen. Diese für den oberen Kantonsteil, die Region und für Stein am Rhein sehr unbefriedigende Situation kann zu unerwünschten langfristigen Auswirkungen führen wie ein Umstieg der Pendelnden zurück auf das private Fahrzeug, einschneidende Einschränkungen für die Standort- und Wohnattraktivität und den Tourismus etc. Die Wiederherstellung der Strecke ist in Abklärung seitens der SBB. Zu befürchten ist allerdings, dass die Sanierung der Thurbrücke Monate, wenn nicht Jahre dauern könnte. Gibt es nachhaltige und für den Pendelverkehr befriedigende Lösungen neben dem jetzigen Busbetrieb, den offenbar viele Fahrgäste meiden. Wie lange dauert die Streckensperrung voraussichtlich höchstens? Diese und weitere Fragen stellt Kantonsrätin Irene Gruhler Heinzer (SP) dem Regierungsrat von Schaffhausen in einer kleinen Anfrage. Im Kanton Zürich wurde bereits ein ähnlicher parlamentarischer Vorstoss im Kantonsrat eingereicht.
SP Stein am Rhein
Die historische Thurbrücke bei Ossingen ist nun soweit stabilisiert

Die Strecke Stein am Rhein - Winterthur wird seit dem 25. Juli wieder fahrplanmässig befahren. Die historische Thurbrücke bei Ossingen ist nun soweit stabilisiert, dass der Bahnbetrieb bis auf Weiteres wieder möglich ist. Die SBB hat nun Zeit, das nötige Projekt für die definitive Sanierung zu erarbeiten.
Kleine Anfrage an den Regierungsrat des Kantons Schaffhausen
S 29 - Unterbruch einer für den oberen Kantonsteil zentralen Zugsverbindung
Sehr geehrte Frau Regierungsrätin Sehr geehrte Herren Regierungsräte  

Seit Freitag, dem 22. Januar 2021, ist die Bahnstrecke zwischen Stein am Rhein und Altikon-Thalheim für den Zugbetrieb gesperrt. Grund ist eine sofortige, vorsorgliche Sperrung der 145-jährigen Thurbrücke bei Ossingen und Resultat einer von der SBB ausgelösten Studie. Diese zeigt auf, dass der Tragsicherheitsnachweis auf Basis der aktuell geltenden Normen nicht mehr  erbracht werden kann.

Ersatzbusse verkehren seither entlang der Zugstrecke und führen zu einer Verlängerung der Bahnreise von Stein am Rhein in Richtung Winterthur-Zürich von 15 Minuten reine Fahrzeit. Der Weg zur Arbeit und zu den Bildungsinstitutionen im Raum Zürich wird also um mind. 30 Minuten täglich verlängert. Zudem entspricht der Fahrkomfort im rasenden Bus (um den Fahrplan einhalten zu  können) und durch das Umsteigen in Thalheim-Altikon in den Zug nicht dem Standard der bisherigen direkten Zugverbindung.

Die Attraktivität der für Stein am Rhein, den Tourismus und die gesamte Region wichtigen Bahnverbindung schwindet. Der Umstieg des Pendelverkehrs aufs Privatauto wird durch den Streckenunterbruch, wohl auch durch Corona, offensichtlich gefördert, sind die Busse augenscheinlich nicht annähernd so gut besucht wie die vorher verkehrenden Züge. Eine von der SBB angekündigte Fahrgastzählung wird Aufschluss darüber geben.  
Die Ersatzstrecken von Stein am Rhein via Frauenfeld und Schaffhausen ergeben ebenfalls eine Verlängerung der Reisezeit im Vergleich zur Fahrzeit der S 29 bis zum 21.1.2021.

Für unsere Region mit Zentrumsfunktion bedeutet der Streckenunterbruch der Linie der S 29 eine sehr grosse Einbusse der Attraktivität als Wohn-, Tourismus- und Wirtschaftsstandort.
Laut SBB sind die Abklärungen für die Instandsetzung der denkmalgeschützten Fachwerkbrücke aus Stahl aufwändig und werden mehrere Monate in Anspruch nehmen. Für eine Instandstellung der Mängel wurde von dieser Seite sogar von mehreren Jahren gesprochen!
Die Problematik der aktuell sehr unglücklichen Situation scheint darin zu bestehen, dass der Tragfähigkeitsnachweis, der für eine kleinere Sanierung der Brücke angefordert werden musste, Mängel in der Sicherheits-Normenanpassung ergab, die zur sofortigen Schliessung der Brücke geführt hatten.
Ob die SBB hier eine kontinuierliche Anpassung dieser Normen jahrelang verpasst hat und somit einer derartig abrupten Sperrung der wichtigen Strecke mit einer auf Jahre planbaren Sanierung hätte zuvor kommen können, zeigen hoffentlich die jetzt stattfindenden Abklärungen in Zusammenarbeit mit der ETH.

Ich bitte den Regierungsrat um die Beantwortung folgender Fragen:

 1. Ist der Regierungsrat bereit sich für den Erhalt und die baldige Inbetriebnahme der
    Zugsstrecke S 29, einer für Stein am Rhein, den oberen Kantonsteil und  für die Region
    wichtigen Verbindungsstrecke in den Raum Winterthur/Zürich, einzusetzen?

 2. Wenn ja, welche Schritte werden seitens des Kantons ergriffen?

 3. Wie stellt sich der Regierungsrat dazu, dass offenbar nicht rechtzeitig
     Sanierungsmassnahmen an der Thurbrücke in Angriff genommen haben?

 4. Wird dem Kanton für den sofortigen, weder vorgesehenen noch  angekündigten,
    Streckenunterbruch der S 29 von der SBB eine finanzielle  Entlastung bezüglich den
    vereinbarten Leistungen des öffentlichen Verkehrs  angeboten?

 5. Wie lange dauert die Streckensperrung voraussichtlich höchstens?

 6. Welche Massnahmen sind vorgesehen um kundenfreundliche Ersatzlösungen für die
    Zeit der Sanierung anzubieten, damit die Attraktivität der Strecke für die  
    ÖV-Benutzerinnen und Benutzer weiterhin erhalten bleibt?

 7. Ist der Kanton zusammen mit den Kantonen Thurgau und Zürich bereit sich an
     allfälligen  ungedeckten Zusatzkosten zu beteiligen?

8. Welche Alternativen bestehen, falls die Tragsicherheit der 145 Jahre alten,
    denkmalgeschützten Brücke nicht wiederhergestellt werden kann?

Besten Dank für die Beantwortung meiner Fragen.
Irene Gruhler Heinzer, Kantonsrätin

Stein am Rhein, 07. April 2021
Brücke vernachlässigt? SBB weisen Vorwürfe zurück
 
Kann die Ossinger Eisenbahnbrücke noch Züge tragen? Die SBB klären diese Frage zurzeit ab. Und sie widersprechen Gerüchten und politischen Vorwürfen.
Seit dem 22. Januar rollt kein Zug mehr über den Eisenbahnviadukt bei Ossingen. Die SBB haben die 145 Jahre alte Stahlbrücke vorsorglich gesperrt, weil sie deren Tragfähigkeit näher überprüfen müssen. Allein die vertieften Abklärungen werden mehrere Monate dauern. Und erst danach wird klar sein, ob und welche baulichen Massnahmen nötig sind zur Verstärkung der denkmalgeschützten Brücke.
 
Können Züge noch über die alte Brücke fahren? Diese Frage ist derzeit offen und wird aufwendig abgeklärt. Es geht also um die Überprüfung der Statik der Brücke. Und trotzdem macht weiterhin das Gerücht die Runde, wonach der Rost der Grund für die Sperrung sein soll.

«Dramatische Gefährdung»
 
«Was genau an der Thurbrücke nicht mehr zufriedenstellend ist, wird bislang nicht kommuniziert», schrieben etwa die «Schaffhauser Nachrichten» am 10. Februar. Die Rede sei unter anderem von «Korrosionsschäden». In der «Andelfinger Zeitung» vom 26. Januar lässt sich Thomas Feer von der Interessengemeinschaft (IG) S29 und Präsident der Weinländer Grünen zum Thema Rost zitieren. So sei es für ihn erstaunlich, dass dieser Rostschaden nicht schon früher aufgefallen sei. Und Feer fragt: «Wie kommt es zu einer dramatischen Gefährdung der Betriebssicherheit?» Zumal ja auf der Brücke kaum mit Salz gegen Schnee vorgegangen werde.
Nicht kommunizieren, sichtbarer Rost, Sperrung der Brücke: Das scheinen die Zutaten für das hartnäckige Rostgerücht zu sein. Dass die SBB nicht über etwaige Mängel an der Brücke kommunizieren, liegt einfach nur daran, dass die vertieften Untersuchungen erst begonnen haben. Und auf Nachfrage dieser Zeitung betonten die SBB bereits am 28. Januar: «Auslöser für die Brückensperrung war nicht die Notwendigkeit zur Erneuerung des Korrosionsschutzes.»
 
Eine erste Untersuchung ergab, dass der Tragsicherheitsnachweis nicht erbracht werden kann. Ausserdem wurde festgestellt, dass sich der Zustand von Korrosionsstellen verschlechtert hat. Offenbar zogen daraus einige den Fehlschluss, dass die Korrosion – also die rostigen Stellen – die Tragsicherheit beeinträchtige.

 
Schäden «weit gravierender»
 
Die Schäden an der Ossinger Brücke sollen «weit gravierender» sein als bislang bekannt: Das behauptet jemand gegenüber dieser Zeitung, der anonym bleiben will. So sollen stellenweise 70 Prozent des Querschnitts tragender Bauelemente «der Korrosion anheimgefallen sein». Die Mängel seien seit Jahren bekannt und in mehreren Berichten dokumentiert. «Gemacht wurde bis zur Sperrung nichts.»
Die SBB nehmen Stellung zu den bislang unbelegten Behauptungen. Es liege hier wohl ein Missverständnis vor, sagt SBB-Sprecher Martin Meier. «Die von aussen sichtbare Korrosion ist nicht der Grund für die vorsorgliche Sperrung der Brücke.» Ursache ist eben der ausstehende Nachweis der Tragsicherheit auf Basis der aktuell geltenden Normen.

 
«Alle Anlagen und Brücken der SBB erfüllen die Anforderungen an die Sicherheit.»
 
Martin Meier, SBB-Sprecher

 
Korrosion ist laut Meier ein «normaler Alterungsprozess» bei Stahlbrücken, wobei der Korrosionsschutz alle 40 bis 50 Jahre erneuert werde. Die SBB überprüfen all ihre Bauwerke regelmässig, um «künftige Sicherheitsprobleme frühzeitig zu entdecken». Die Resultate werden jährlich im Netzzustandsbericht ausgewiesen. «Alle Anlagen und Brücken der SBB erfüllen die Anforderungen an die Sicherheit», so Meier.

Vorwurf, beim Unterhalt zu sparen
Vor wenigen Tagen folgte auch die politische Reaktion auf die Sperrung der Ossinger Thurbrücke. So haben drei Weinländer Kantonsräte eine Anfrage beim Zürcher Regierungsrat eingereicht. Wie viele andere private Unternehmen stehe auch der öffentliche Verkehr wegen der Corona-Pandemie wirtschaftlich unter Druck, schreiben Martin Farner (FDP, Stammheim), Paul Mayer (SVP, Marthalen) und Konrad Langhart (parteilos, Stammheim). So stellen die SBB wegen Corona rund 20 Immobilienprojekte zurück.

«Wo sparen die SBB noch? Offenbar am Unterhalt von Brücken und Strecken.»
Aus der kantonsrätlichen Anfrage an den  Zürcher-Regierungsrat

Und dann folgt der Vorwurf: «Wo sparen die SBB noch? Offenbar bereits vor der Pandemie am Unterhalt von Brücken und Strecken.» Farner, Mayer und Langhart wollen von der Regierung zum Beispiel wissen, welche Sofortmassnahmen die SBB planen, um den «weiteren Zerfall der Thurbrücke aufzuhalten»? Oder wie lange die Sanierung der Brücke dauern könnte. Und: «Welche Alternativen bestehen, falls die Tragsicherheit der 145 Jahre alten, denkmalgeschützten Brücke nicht wiederhergestellt werden kann?» Und sie fragen auch, wie sich der Verkehrsrat dazu stelle, dass die Restaurierungsarbeiten an der Brücke «offenbar nicht rechtzeitig» in Angriff genommen worden seien. Diese Frage enthält wiederum den Vorwurf, wonach die SBB beim Unterhalt gespart haben sollen.
Es ist davon auszugehen, dass der Regierungsrat die Fragen nicht vor Abschluss der laufenden SBB-Abklärungen wird beantworten können.

«Rasche Aufnahme des Betriebs»
Auch die IG S29 äusserte sich kürzlich per Medienmitteilung zur gesperrten Eisenbahnbrücke. Obwohl einige alternative Reiserouten schneller seien als die Ersatzkurse per Bus, seien diese Alternativen oft nur stündlich verfügbar. Der attraktive Fahrplan der S29 sei nicht ersetzbar. «Darum fordern wir eine rasche Aufnahme des Betriebs, auch wenn die Fahrten über die Brücke mit einer Temporeduktion einhergehen sollten.»
Sollen die Züge also wieder über die Eisenbahnbrücke rollen, bevor Massnahmen zur Stärkung der Brücke umgesetzt sind? Diese Zeitung fragte bei Thomas Feer von der IG S29 nach. Es sei ja noch gar nicht klar, ob die Abklärungen bauliche Massnahmen zur Folge hätten. Falls es solche gebe, «dann sind diese natürlich zu berücksichtigen».

«Ich verwehre mich gegen jede Behauptung, ich würde Menschen oder Material einem Risiko aussetzen, das nicht tragbar ist.»
Thomas Feer, IG S29

Nach seinen Kenntnissen sei es möglich, eine Brücke in der jetzigen Zustandsklasse mit reduziertem Tempo zu befahren. «Voraussetzung ist, dass die Sicherheit gegeben ist.» Er verwehre sich aber «gegen jede Behauptung, ich würde Menschen oder Material einem Risiko aussetzen, das nicht tragbar ist». Er wolle damit den SBB und Thurbo – der Betreiberin der S29 – signalisieren, «dass auch eine Regionallinie so viel Aufmerksamkeit erhält wie eine Intercity-Strecke». Das sei «nur fair», findet Feer.

Fragen und Antworten drehen sich im Kreis
Eine – abermalige – Anfrage bei den SBB zeigt: Es ist spekulativ, über Art und Dauer der möglichen baulichen Massnahmen vor Abschluss der laufenden Untersuchungen nachzudenken. «Ob der Betrieb mit reduzierter Geschwindigkeit möglich ist, ist Teil der laufenden Abklärung», antworten die SBB. Oder: «Die weitere Untersuchung wird festlegen, wie und welche Massnahmen zum Erhalt der Brücke getroffen werden können.» Und wäre es denkbar, dass die Brücke mit der Auflage einer Temporeduktion vor der Umsetzung der Massnahmen wieder geöffnet wird? «Das ist Teil der laufenden Abklärungen.»

Markus Brupbacher, publiziert am 11.02.2021, Winterthurer Landbote
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