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Erfahren Sie, wofür die SP Stein am Rhein steht und wie unsere Politik für alle statt für wenige konkret aussieht. Nachfolgend finden Sie unsere Positionen und Ideen. Pro Thema haben wir für Sie jeweils auch die aktuellsten und wichtigsten Medienmitteilungen, Positionspaiere und Meinungsartikel falls vorhanden zusammengestellt.
Funkids-Park in Stein am Rhein - Stellungnahme...
Auf der Fläche eines Fussballfeldes und auf wertvollem Kulturland soll nun der Funkids-Park in Stein am Rhein erstellt werden. Die Baubewilligung wird Ende März rechtskräftig.
Unsere im vergangen Oktober eingereichte Petition verlangte neben einem Verkehrskonzept, das Verkehrsbelästigungen in den umliegenden Wohnquartieren verhindern sollte, auch Lärmschutzmassnahmen und eine Architektur- und Umgebungsgestaltung, die dem Übergang zur Wohnzone Rechnung tragen sollte.
Der Stadtrat bewilligt jetzt die Eventhalle mit der Auflage, minimal müssten noch 300 zusätzliche Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Indoor-Freizeitpark ausgewiesen werden.
Wenig Erbauendes
Zur Architektur- und Umgebungsgestaltung ist gemäss den bewilligten Plänen nicht viel Erbauendes zu entnehmen. Gemäss dem Investor wird die Lärmschutzwand ausschliesslich zum Schutz der Anlage vor dem Verkehrslärm der Kaltenbacherstrasse erstellt. Diese Wand wird in Zukunft das Trottoir säumen und unser Quartier mitprägen. Es ist zu hoffen, dass sie begrünt wird, damit könnte der Verlust des Landwirtschaftslandes im Hinblick auf Biodiversität minimal kompensiert werden. Seitens der Anlage werden jedoch, gemäss dem Erbauer, keine allzu grossen Lärmbelästigungen zu erwarten sein. Wir sind gespannt!
Generell wurde in der Petition auch die Frage gestellt, ob wir in unserer einmaligen Naturlandschaft eine im Winter geheizte, im Sommer klimatisierte Halle für die Freizeitbetätigung von Kindern brauchen?
Lebensqualität versus Wirtschaftlichkeit
Es interessierte uns im Rahmen eines persönlichen Austausches mit dem Investor Peter Hablützel deshalb, warum auf der Eventhalle keine Solaranlage projektiert worden sei? Elektrischer Strom wird für die Betreibung der Anlage zweifellos benötigt. Zu wenig wirtschaftlich, lautete seine Antwort.
Nun, Wirtschaftlichkeit scheint aktuell auch die oberste Maxime der Steiner Stadtregierung zu sein. Höchste Zeit für diese sich endlich eingehend zu fragen, ob die eingeschlagene Richtung in Stein am Rhein Süd nicht an den Bedürfnissen ihrer Bevölkerung vorbei zielt?
Das Projekt scheint zwar momentan regel- und zonenkonform zu sein. Doch heisst das nicht, dass es auch von der Bevölkerung gutgeheissen wird. Offene Fragen zur Verkehrs- und Raumplanung bleiben. Zumindest hat die von 227 Personen unterzeichnet Petition erreicht, der Meinung jener Ausdruck zu verleihen, die keine solche Eventhalle in Stein am Rhein brauchen und wollen, auch wenn die gesetzlich minimalen Regeln der Bauzonen eingehalten wurden.
Irene Gruhler Heinzer, Stein am Rhein
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Das Indoorado...
Während das Klima weltweit infolge des exzessiven CO2-Outputs aus den
Fugen gerät und uns auch in unserer Gegend extreme Wetterkonstellationen
beschert, sind findige Planer und Investoren bereits damit beschäftigt, in
Stein am Rhein einen innovativen klimaresistenten Indoor-Tourismus
aufzugleisen. Zwischen Eggli-Areal und Dietiker AG soll eine fussballfeldgrosse
klimatisierte Indoor-Dauer-Chilbi-Anlage entstehen mit Achterbahn,
Potemkin-Landschafts-Themenpark, Animation und interaktiver Zuckerwatte. Mit
diesem Indoorama soll Stein am Rhein hochinnovatives touristisches Neuland
betreten, ja nicht nur Neuland, sondern echtes Disneyland. Bald wird man in
Stein am Rhein klimaunabhängig seine Freizeit verbringen können. Denken wir
doch an die wachsende Zahl von hochinnovativen Familien und Singles mit
hochinnovativen Ansprüchen in der City und „Agglo“ von Stein am Rhein. Was
sollen diese denn ohne Freizeitpark mit ihrer Freizeit überhaupt anfangen? Da
können wir doch froh sein, dass auch in der Politik das grossdimensionierte
unternehmerische Denken das - ach so schwerfällige - politische Denken abgelöst
hat. „Think big!“ heisst die Devise, oder „make Stein am Rhein great again“,
greater als es je war! Und wenn wir
schon beim klimatisierten Indoorama als Antwort auf die Volatilität des Wetters
angekommen sind, stellt sich die längst fällige Frage, ob sich die
Indoorisierung nicht auch für die ganze touristisch relevante Altstadt als
bahnbrechende Lösung aufdrängt? Die Tourismuswerbung könnte dann das Publikum
mit dem süffigen Slogan „it never rains in Stein am Rhein“ anlocken. Das No e
Wili könnte dann jeweils als perfektes Indoor-Open-Air-Mega-Kammerspiel mit
klimatisiertem Schlachtgetümmel garantiert störungsfrei stattfinden, und die
durch den Indoor-Hype entstehenden Verkehrsprobleme würden eleganterweise von
den Indoor-Besuchern selber in interaktiven Strategiespielen win-win-mässig
gelöst oder zumindest in den grenzenlosen virtuellen Raum, ins sog. Indoornet,
ausgelagert. Man könnte die Verkehrsströme sogar ganz kreativ mit einer Putschautopiste
oder mit sonst einer Adrenalinanreicherungsanlage kombinieren. Die Verkehrsprobleme
würden dann, extrem innovativ, geradezu von ihrer eigenen Ursache absorbiert. Bevor die Indoorisierung nun aber auf das
ganze Städtchen übergreift, muss zuerst gewissermassen der Prototyp an der
Kaltenbacherstrasse auf der mentalen Überholspur vorangetrieben werden. Was
fehlt, ist allerdings noch ein zugkräftiger Name für das ganze Indoorado. In
akustischer Hinsicht würde sich z.B. der Name „Cry am Rhy“ anbieten, auch „Kita
Schleudorama“ würde der Sache relativ nahe kommen. Das interaktive Element
würde sodann vom Namen „Indooraction-Center“ hervorgehoben, der Bezug zur
Schweiz durch das Schlagwort „Nervenkitzerland“. Ein Hauch von Grandezza würde
den Namen „Adrenalinpalast“ umwehen, mit dem Namen „Funnyland“ könnte man
dagegen an schon Bekanntes aus dem Thurgau andocken. Die ehrwürdige
Investorenschaft wird diese werbewirksamen Vorschläge gewiss eingehend prüfen,
aber vielleicht müsste man hier auch unserem projektbegeisterten
Stadtpräsidenten eine bleibende Referenz erweisen und diese Anlage ihm zu Ehren
„Bandixneyland“ nennen! Here we go,
Chilbi forever!
Stein am Rhein, 16.8.2018, Christof Brassel