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Stein am Rhein wendet sich der Sonne zu
Die Informationsveranstaltung zum Solarpotenzial in Stein am Rhein zog am Mittwochabend (23. November 2022, im Windlersaal) zahlreiche Interessierte an. Sie bekamen umfassenden Einblick in Einbau und Finanzierung und erfuhren, welche positiven Erfahrungen bereits mit Fotovoltaik gemacht wurden.

STEIN AM RHEIN. «Wenn wir das gesamte Potenzial nutzten, könnten wir in Stein am Rhein den Verbrauch an Strom mit Solarenergie decken», sagte Stadträtin Irene Gruhler Heinzer zu Beginn der Informationsveranstaltung am Mittwochabend im Windler-Saal, zu der die Stadt geladen hatte. Sie drehte sich um das Solarpotenzial, das durchaus noch ausbaufähig ist. Dennoch tat sich etwas seit 2019. Mittlerweile stieg die installierte Leistung von 413 auf 1019 Megawattstunden (MWh) an. Mit dem Einbau einer Fotovoltaikanlage (PV) auf ihren Dächern trug die Phönix Mecano AG einen wesentlichen Teil dazu bei. Die Firma hat ihren Sitz im Gewerbegebiet, das neben dem Niderfeld im Westen zu den Gebieten mit dem grössten Potenzial für PV gilt, wie Gruhler ausführte. Geschäftsleiter Werner Schmid, der über die Erfahrungen mit der PV-Anlage berichtete, hob den hohen Energiebedarf bei der Produktion hervor. Nachhaltigkeit sei der Firma ein wichtiges Anliegen. 80 Tonnen weniger CO2. Deshalb sei es «megacool», eine Anlage auf dem Dach zu haben, die gleichzeitig die Umwelt schützt und die Energiekosten reduziert. Dank der Anlage reduziert sich der CO2-Ausstoss um 80 Tonnen im Jahr. Zugleich reduziert sie Stromkosten langfristig. Als Folge des schönen Wetters lag der Ertrag schon im Oktober bei 77 Prozent und übertrifft die Prognose von 65 Prozent noch vor Jahresende. Schmid rechnet damit, dass der Return on Invest in zehn Jahren erreicht ist. «Für die Firma ist das eine Erfolgsgeschichte», so Schmid. Gruhler gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich aufgrund des Erfolgs Nachahmerfirmen finden werden. «Ich backe etwas kleinere Brötchen», leitete Markus Vetterli schmunzelnd in seinen Erfahrungsbericht ein. Seine 39 Quadratmeter lassen sich nur schlecht mit der grossen Anlage auf dem Fabrikdach von Phönix Mecano vergleichen. Dennoch, auch hier ist das Potenzial nicht zu unterschätzen. Seine Anlage produziert 7900 MWh, 2350 für den Eigenverbrauch, 5550 fliessen ins Netz des EKS. Als «Knüller» bezeichnet er, dass das EKS die Vergütung für den eingespeisten Strom erhöht hat. Das sei nun kein Verlustgeschäft mehr. Damit verkürze sich auch die Amortisationsdauer, sodass er in zehn Jahren Gratisstrom habe. Dann machte Vetterli noch einige Beispiele: So reicht der erzeugte Strom aus, um den Bedarf von zwei Kleinfamilien zu decken oder mit dem E-Bike die Erde 28-mal zu umrunden. Die Investition zahlt sich aus. Ähnliches konnte Peter Good berichten, der laut eigenem Bekunden unheimlich Spass an seiner Anlage hat, die 101 Quadratmeter umfasst. Immerhin spare er damit 6,4 Tonnen CO2 ein, mache sich zudem unabhängiger und sei den Launen der Opec nicht schutzlos ausgesetzt, wie er augenzwinkernd meinte. Auch er erzeugte bis im Oktober 18 MWh, ein Viertel für den Eigenverbrauch, drei Viertel gehen ans EKS. Laut eigenem Bekunden spare er mit der Anlage jährlich 3700 Franken ein. Zudem fährt er mit dem Elektroauto weit günstiger. Seine Investition von 26 500 Franken zahlt sich deshalb schon nach acht Jahren aus. Er empfahl, nach einem Jahr die Verbrauchergewohnheiten zu analysieren und gegebenenfalls
das Verhalten, zum Beispiel beim Gebrauch von Elektrogeräten, anzupassen. Obwohl empfehlenswert, verzichtete er auf den Einbau von Batteriespeichern. Im Vergleich zu den Batterien im Elektroauto seien sie noch viel zu teuer. Informationen aus Sicht der Energiefachstelle steuerte der stellvertretende Leiter Thomas Volken bei. Es brauche die staatliche Steuerung, weil die Energiepreise nicht alle Kosten, etwa die aus der Klimaerwärmung, abbildeten. Dann ging er auf das Angebot der Energiefachstelle ein, die unter anderem den Solarstrom im Kanton fördern will. Eine Massnahme dafür ist der obligatorische Einbau von Solaranlagen bei Neubauten. Für Stein am Rhein mit der historischen Altstadt ist besonders wichtig, dass ein Fachteam «Energie und Gestaltung» auf der Suche nach guten Lösungen im denkmalgeschützten Bereich ist. Auch informierte Volken über die Vergütungen von Bund und Kanton beim Bau einer PV-Anlage, die sich auch auf Stromspeicher erstreckt. Alle Angaben können auch auf der Homepage des Kantons Schaffhausen eingesehen
werden.

Ursula Junker, Schaffhauser Nachrichten, 25. November 2022

«Überlegen Sie, was für Ihr Gebäude wichtig ist»
Eines kam klar heraus bei der Veranstaltung zu Energie und Wärmepumpen: Der Ersatz alter Heizungen will sorgfältig geplant sein – unter Einbezug weiterer Sanierungen wie etwa der Isolation des Hauses.
Ursula Junker

STEIN AM RHEIN. Um erneuerbare Energien und den Heizungsersatz ging es am Mittwoch anlässlich der Infoveranstaltung der Stadt Stein am Rhein. Stadträtin Irene Gruhler Heinzer erinnerte an die Energiestrategie des Stadtrates, die regelmässige Infoveranstaltungen vorsieht. Wie schon beim letztjährigen Infoabend – er galt damals vorwiegend der Fotovoltaik – folgten auch am Mittwoch, 10. Januar 2024,  zahlreiche Interessierte der Einladung.

Drei Projekte werden 2024 realisiert
Der Stadtrat habe die städtischen Liegenschaften angesehen und ermittelt, wo der Einsatz von Fotovoltaik möglich
sei, berichtete Gruhler über erste Folgerungen aus der Energiestrategie des Stadtrates. Drei erste Projekte werden nun dieses Jahr realisiert. Im Zuge der
Gesamtsanierung erhält das Schulhaus Schanz eine Fotovoltaikanlage, ebenso die Mehrzweckhalle und das Alterszentrum. «Damit folgen wir der Klima und Energiestrategie des Stadtrates», so Gruhler.

Auf dem Weg zum Nettonullausstoss von CO2 bis 2050 hat die Schweiz noch einiges vor, wie man aus den Erläuterungen von Thomas Volken von der Energiefachstelle Kanton Schaffhausen schliessen konnte. Noch wird der Energiebedarf zu 60 Prozent aus fossilen Energieträgern gedeckt. Als wichtigen Beitrag, dem Nettonullziel bis im Jahr 2050 näher zu kommen, erwähnte Volken die verschiedenen Typen von Wärmepumpen, vorzugsweise verbunden mit Fotovoltaik. Damit das angestrebte Ziel Null erreicht wird, gibt es als Anreiz Förderbeiträge für den Bau solcher Anlagen als Ersatz für alte Heizsysteme. Auch wird das Bewilligungsverfahren durch ein einfacheres Meldeverfahren ersetzt, das aber die gleichen Vorschriften zu erfüllen hat.
Anhand einer Karte spezifisch auf Stein am Rhein ausgerichtet, legte Volken dar, dass der Bau von Wärmepumpen grundsätzlich im ganzen Stadtgebiet
möglich ist. Für die Altstadt gilt das allerdings nur eingeschränkt, dort entscheiden die Platzverhältnisse über den Bau einer Erdsonde.

Unterschiedliche Vorgehensweisen
Christoph Bollinger, Energy, Design, Consulting, ging im Anschluss auf die Praxis ein und stellte ganz unterschiedliche Modelle von Wärmepumpen verbunden mit weiteren Sanierungen vor. «Überlegen Sie, was für Ihr Gebäude wichtig ist», stellte er eingangs fest. Es lohne sich, bei der Sanierung strategisch vorzugehen. Denn nicht jedes Haus lässt sich auf gleiche Weise energetisch sanieren oder ist für eine Gesamtsanierung geeignet. An einigen Beispielen zeigte Bollinger ganz unterschiedliche Vorgehensweisen auf. Solässt sich ein denkmalgeschütztes Haus nicht gleich behandeln wie ein Block aus den 70er-Jahren. Bei Ersterem muss Rücksicht genommen werden auf den Schutz. Zweiter könne durchaus einer Gesamtsanierung unterzogen werden, da dort der Ersatz der Heizung, Fassadenisolation und Einbau gut isolierender
Fenster durchaus möglich ist.

Künftig auch ans Kühlen denken
Auch bei Heizungen sei zu prüfen, welche Art von Wärmepumpe sich am besten eigne, betonte Bollinger, der auch auf verschiedene Stellen hinwies, die bei der Planung um Rat angegangen werden können. Wie die Planung der Heizung bei einer grösseren Überbauung angegangen wird, zeigte Dominik Hürlimann, Fachplaner Hürlimann Engineering AG, auf. Er plante die Anlage für drei Wohnblöcke
mit insgesamt 69 Wohnungen im Tägerfeld. Dabei wurden verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen und deren Emissionen ebenso wie
die finanziellen Konsequenzen ermittelt. Letztlich entschied sich der Bauherr für eine Grundwassererdsonde. Dafür waren mehrere Bohrungen notwendig. Hürlimann erwähnte in diesem Zusammenhang einen mittlerweile sehr wichtigen Punkt. «In Zeiten der Klimaerwärmung muss man auch
an die Kühlung denken», betonte er. Natural cooling lautet dazu der Fachbegriff. Natural cooling funktioniert gewissermassen nach dem Umkehrprinzip
zur Heizung. Anstelle von Wärme wird mit der Sonde kühles Wasser erzeugt, das über den Wärmetauscher direkt in die Bodenheizung einfliesst und
so für Kühlung sorgt. Das sei angesichts der Klimaveränderung sehr zu empfehlen, so Hürlimann.

«Bis heute nie gefroren»
Da die Stunde schon vorgerückt war, beschränkte sich Markus Vetterli auf ein kurzes Resümee seiner Erfahrungen mit der eigenen Liegenschaft, für
deren Sanierung ein beschränktes Budget zur Verfügung stand. Er verzichtete auf die Isolierung und entschied sich für eine Luftwärmepumpe und zusätzlich Fotovoltaik, deren Betrieb seit vier Jahren wartungsfrei läuft. «Ich kann heute sagen, dass wir trotz fehlender Isolation bis heute nie gefroren haben», fasste er zusammen. «Ich kann heute sagen, dass wir trotz fehlender Isolation bis heute nie gefroren haben.» Markus Vetterli Einwohnerrat Stein am Rhein.

Schaffhauser Nachrichten, 12. Januar 2024

Solarstrom für Stein am Rhein – jetzt!
Liebe Steinerinnen und Steiner
Ich beschäftige mich schon lange und immer wieder fasziniert mit der Solarstromproduktion, auch Photovoltaik (PV) genannt. – in Hohentannen TG war ich vor etwa 10 Jahren Projektleiter von Gemeindepower: Dank dieser von der Gemeinde organisierten Freiwilligengruppe und Privaten, die mitzogen, hatte die Gemeinde binnen weniger Jahre einen Drittel Solarstrom!
Oft wurde PV als zu teuer verschrien – heute ist sie weltweit gesehen die billigste Energieform: In den Wüsten Chiles, Chinas, Indiens, der USA und weiterer Länder stehen Anlagen, die den Strom für teils weniger als 2 Rp. Pro Kilowatt produzieren und pro Kraftwerk Millionen von Menschen versorgen. Marokko liefert Solarstrom dank Hitzespeichern zeitlich nach Marktbedürfnis – billiger als Gasstrom. Das zur Zeit grösste Solarkraftwerk steht in China und hat etwa die fünffache Leistung eines Beznau-Atomsreaktors: 1800 Megawatt. – Bei uns ist es auch bereits rentabel und faszinierend: Der Lipo-Park, das Stadion des FC Schaffhausen, mit all seinen Shops und events ist ein Kraftwerk: Er produziert jährlich 50 % Stromüberschuss!
Und wir einzelnen? Wenn Sie 10000 Fr. auf dem Konto haben, erhalten sie von der Bank praktisch keinen Zins mehr dafür. Wenn Sie aber die 10000 Fr. in Ihre Solaranlage stecken, die 40-60 Jahre läuft und 25 Jahre Garantie auf die Zellen hat (!), erhalten Sie jedes Jahr Strom im Wert von mehreren Hundert Franken, also 6-8 % «Zins» oder Amortisation - der eigene Strom kann für 12 Rp. produziert werden!
Es geht jedoch um mehr als das Portemonnaie: Die Klimajugend und die grüne Welle bei den Wahlen haben es sehr deutlich gemacht: Handeln wir jetzt, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden!
Wir sollten also nicht mehr zögern, eine Solaranlage zu bauen – Während sich das Klima rasant und zunehmend bedrohlich verändert, macht die Energiewende nur langsam Fortschritte.- Das Gemeindegebiet von Stein z.B. nutzt heute läppische 1.5% Prozent seines Solarpotentials. Gründe sind u.a. ein tiefer Informationsstand vieler Leute sowie unattraktive Rückspeisetarife des EKS.
Deshalb habe ich auf die Einwohnerratssitzung vom 1. November eine Solarmotion eingereicht: Mit bescheidenen Mitteln – 50'000 Fr./Jahr = 0.2% der laufenden Rechnung - sollen Sie, liebe Steinerinnen, motiviert werden, Solaranlagen zu bauen – mit einem auf drei Jahre befristeten Unterstützungsprogramm, das nur bei Erfolg weitergeführt wird:
  • Jährliche Informationsabende sollen Ihnen die nötige Beratung und den direkten Kontakt zu den regionalen Solarbauern geben.
  • Ein bescheidener Investitionsbeitrag (jährlich begrenzter Topf!) soll ein Zückerchen sein, um Sie jetzt zum Handeln zu motivieren.
  • Bauherrschaften sollen auf Möglichkeiten hingewiesen werden.
  • Industrie und Gewerbe sollen in die Pflicht genommen werden – es ist einfach nicht mehr zeitgemäss, dass auf den Dachflächen von Migros oder Ticiland keine PV-Kraftwerke stehen.
  • Altstadtbewohner*innen und Mieter*innen sollen bei der Stadt Dächer mieten können, um auch Solarstrom produzieren und verkaufen zu können – ein win-win-Spiel.
Dies alles ist so ausgelegt, dass vor allem Kleinanlagen gefördert würden und somit die heimischen KMU zuerst profitieren können. – Dabei entsteht nicht nur über die Bauaufträge eine beachtliche lokale Wertschöpfung: Auf 20 Jahre hinaus kann jedes ausgeschöpfte Förderjahr Privatstrom im Wert von mindestens einer halben Million Franken generieren.
Ich hoffe sehr, dass mein Vorstoss eine breite Mehrheit findet und viele von uns schon bald stolze Anlagenbetreiber*innen sind! – Packen wir die Energiezukunft energisch an!

Markus Vetterli, Einwohnerrat SP, Stein am Rhein, 24.10.2019
Förderung der Solarenergie durch PV-Kredite
Kantonsrätin Irene Gruhler Heinzer hat heute ein Postulat zur Förderung von Photovoltaik-Anlagen eingereicht. Das Postulat beinhaltet eine Prüfung von zinsgünstigen oder gar zinsfreien Förderdarlehen für die Erstellung von PV-Anlagen für Familien, KMU und Genossenschaften. Die Ausnützung der Dachflächen im Kanton Schaffhausen ist immer noch sehr dürftig im Vergleich zum möglichen Potential. Wenn die Ziele der Klimastrategie eingehalten werden sollen, muss vorwärts gemacht werden. Oft sind auch finanzielle Überlegungen Grund zum Nichtausbau von möglichen Dachflächen. Wenn die finanziellen Reserven, grad bei jungen Familien, KMU und Genossenschaften fehlen, ist dies ein Grund, der unerwünscht für die Verzögerung der möglichen Ausnutzung des Solarpotentials mitverantwortlich ist. Darum soll die Regierung prüfen, welche Möglichkeiten zur Kreditvergabe für Solaranlagen seitens des Kantons oder der SHKB bestehen.

 
 
SP Fraktion Kantonsrat
 
Irene Gruhler Heinzer
E-Autos mit Solar- statt Atomstrom
Kurt Meyer will uns in den SN vom 15.6. glauben machen, wir müssten AKW-Aktien kaufen, um E-Autos zu betreiben – das ist dreifach irreführend:

1. Kein Schweizer Stromkonzern will ein AKW bauen. Zu teuer, zu umstritten, zu langwierig, unversicherbar, ungelöste Atommüllagerung, etc.. – also: E-Autos sind real, AKWs sind Wunschträume einer Minderheit.

2. Der Schluss aus einer minutiösen Analyse auf carmart.ch: «Anhand dieser Faktoren ergibt sich ein Energieaufwand von 42 kWh für die Bereitstellung von sechs Liter Diesel in Deutschland. Mit dieser Energie kann man mit einem Elektroauto rund 200 Kilometer weit fahren.» Also: Selbst wenn das Dieselauto extrem sparsam ist (3 Liter/100 km), hat es vor dem Start schon so viel graue Energie für die Dieselbereitstellung verbraucht wie das E-Auto für die 200 km Strom braucht (beim Benziner sieht’s ähnlich miserabel aus).

3. Es geht viel eleganter und schneller als mit AKW: Viele E-Autos (z.B. Tesla Model3, VW ID3, etc.) benötigen im realen Test um 17 kWh/100 km.. Schweizer Durchschnittsfahrer fahren etwa 15000 km/Jahr. Strombedarf: rund 2500 kWh pro Jahr. Dafür brauchen Sie 13 m2 Solarfläche. Das kostet – als Teil einer 3-4x so grossen Anlage – etwa 5000 Fr.. Ergibt einen Strompreis von ca. 12 Rappen/kWh.

Fazit für E-Autofahrer: Sparen Sie sich Herrn Meyers inexistente AKW-Aktien. Stecken Sie Ihr Geld aufs Dach, am besten als deutsche PV-Module, die schon mit 100% erneuerbarer Energie produziert wurden. Und fahren Sie klimaneutral, leise und kostengünstig los: 2 Fr. Stromkosten pro 100 km «frisch ab Dach» (Übrigens: Auch die Akkus werden stark zunehmend mit erneuerbarer Energie produziert).
 
19. Juni 2022, Markus Vetterli, Stein am Rhein
Lokal, national, global – ganzheitlich hinschauen und handeln
 
Wer Einblick hat, weiss: Im Stadtrat und der Verwaltung wird hinter den Kulissen enorm viel gearbeitet: grosse Zukunftsprojekte wie Gestaltung der Schifflände, neuer Bootshafen, Siedlungsentwicklung, grosse Renovationsprojekte wie Schulhaus Schanz und Rathaus stehen an, dazu Kinderkrippe, Alterswohnungen, etc.  – und der Bauboom durch Investoren, der Stein am Rhein fast erdrückt und sehr viel Arbeit auslöst. Trotzdem hatten wir im Einwohnerrat verständlicherweise kaum Geschäfte: Die Stadträt/innen sind sich in ihren teils neuen Referaten intensiv am Einarbeiten.
 
Bei Schiffländi und Siedlungsentwicklung haben Sie den Aufruf zur Beteiligung erhalten: Ich bin sehr gespannt, mit welchen Wünschen und Visionen Sie sich in diese Prozesse einbringen! Die heutige Bau- und Nutzungsordnung  ist zu unscharf und offen, um Investoren besser einbinden und eingrenzen zu können. Es fehlt z.B. die überall gängige Ausnutzungsziffer! Und aus meiner Sicht sind z.B. mehr Bäume in den Quartieren dringlich, gerade in der schlecht durchlüfteten Altstadt sollten wir begrünen, um den Hitzestau im Sommer zu mildern. Unter Bäumen ist eine Strasse 7 Grad kühler!
 
Noch viel wichtiger ist aber, dass wir den Klimawandel rasch stoppen: Da tut sich im Städtli immer wieder Erfreuliches: Solaranlagen werden gebaut wie noch nie. In der Altstadt werden grössere Liegenschaften neu mit einer Erd-Wärmepumpe beheizt. Ich gratuliere und bedanke mich bei allen Hausbesitzer/innen, die ihre Verantwortung für die Zukunft wahrnehmen! Haben Sie gewusst, dass die besten Wärmepumpen heute aus Strom dank der Erdwärme je nach Hausisolation 4-6 x so viel Heizenergie machen können? Wir selbst haben ebenfalls umgerüstet: auf Luft-Wärmepumpe und Solar – einfach ein gutes Gefühl: Natürliche einheimische Energie. Und es profitiert unser Gewerbe durch Aufträge!
 
Private Initiative ist gut – aber sie will gefördert sein durch gute Rahmenbedingungen. Denn noch immer greifen viel zu viele zu den Lösungen aus dem ausklingenden fossilen Zeitalter: Öl- oder Gasheizungen, Dieselautos, etc. – und potentielle Solardächer bleiben ungenutzt.
 
Die stadträtliche Energiekommission, zu der ich als Einwohnerrat gehöre, wird versuchen, hier auf Gemeindeebene Zukunftslösungen anzustossen. Aber schon zu Beginn der Arbeit ist klar: Unsere kommunalen Mittel sind sehr beschränkt – es braucht für eine wirksame Klimapolitik übergeordnete Strukturen beim Bund: Das CO2-Gesetz, das vom Parlament in breiter Koalition mit 2/3 Ja-Stimmen verabschiedet wurde, schafft Rahmenbedingungen, damit wir vorwärts machen können, auch in Stein am Rhein. Toll ist die soziale Ausgestaltung – denn die Hälfte der Lenkungsmassnahmen auf Öl und Gas wird pro Kopf zurückerstattet: Wer bescheiden und umweltfreundlich lebt, wird sogar mehr Geld haben als heute! 1/3 geht in Förderbeiträge, denn die Umstellung kostet: E-Auto-Ladestationen und Wärmepumpen sind nicht billig – es lohnt erst im Betrieb. Doch wir müssen es packen – unsere Buchenmischwälder und Wasserstände sind bereits jetzt akut bedroht durch Hitze- und Dürrephasen, die Prognosen klar: Bei halbleerem Rhein liegt der schönste neue Bootshafen trocken, und von der Schifflände wollen wir nicht auf Sandbänke schauen. Es geht nicht um ein paar Fränkli mehr oder weniger da oder dort – es geht um die Zukunft unserer Kinder. Das schaffen wir nur solidarisch und indem wir die grossen Klimasünder in die Pflicht nehmen: Sagen Sie am 13. Juni überzeugt Ja zum CO2-Gesetz! Ich danke Ihnen!

Markus Vetterli, 24. Mai 2021
Photovoltaik verdient positivere Darstellung
 
In Sachen Solarpolitik der bürgerlichen Schaffhauser Politik ans Schienbein zu treten, ist sachlich berechtigt – nur, lieber Luca Miozzari: Der Solarenergie tun sie mit ihrem Grundtenor einen miserablen Dienst, der sachlich unberechtigt ist: Es entsteht der Eindruck, dass Solar kaum lohnt oder nur etwas für Leute ist, die gerade eine grosse Prämie kassiert haben. Das Gegenteil ist wahr: die Situation ist attraktiv für Kleinanlagenbauer!
 
Als ich vor 20 Jahren erstmals eine Photovoltaikanlage baute, kosteten 6000 kWh Jahresertrag (entspricht 6 kW Spitzenleistung) noch 70000 Franken – heute habe ich für meine Anlage am neuen Wohnort eine Offerte vom regionalen Elektriker: 6500 kWh pro Jahr für unter 14000 Fr. – 5x günstiger! Könnte ich allen Strom direkt selbst verwenden (21 Rp./kWh Preis EKS), wäre dies ein Ertrag von über 1300 Fr./Jahr – wegen der miesen Einspeisevergütung rechne ich für mich mit 10 Rappen Mischpreis: 650 Fr. Ertrag pro Jahr sind immer noch gegen 5% Zinsertrag – und das bei einer Modul-Lebensdauer von garantiert 25 Jahren – und wahrscheinlich deutlich mehr. Fazit: Wer das Geld (selbst wenn es einer Hypoerhöhung bedarf) nicht auf dem Dach arbeiten lässt, verpasst eine Chance auf einen zuverlässigen Ertrag und ein super Lebensgefühl: Selbst Teil der Energiewende zu sein und ein sauberes Kraftwerklein zu betreiben, das still und zuverlässig vor sich hinproduziert. Zum Vergleich: Wer für 20000 oder 40000 Fr. ein Auto kauft, findet es normal, dass er nur Kosten hat und nach 10 Jahren kaum mehr einen Wert. Solar soll da immer noch zu teuer sein?
 
Zudem entgeht Ihnen im Artikel bei der Lokalförderung leider, dass wir von der SP Stein am Rhein mit Hilfe der Dritten Fraktion im November 2019 ein Postulat für eine lokale Förderung von Kleinanlagen bis 50kWp durchgebracht haben, dessen Konkretisierung durch die Exekutive nun endlich anläuft. Dabei spielen nebst Förder- auch Informationsmassnahmen eine wichtige Rolle.
 
Photovoltaik ist heute weltweit die billigste Energiequelle und wird in Wüsten und Halbwüsten vielfach im AKW-Massstab realisiert. Und Photovoltaik inkl. Fassadenanlagen hat heute in der Schweiz das Potential sämtliche AKWs locker zu ersetzen – ob und wann wir dies realisieren, hängt von uns einzelnen ab, von Firmenchefs, von der Politik und auch davon, wie die Presse darüber schreibt!

Markus Vetterli, Leserbrief zu AZ 10.9.: «Die E-Wende kommt 2388»

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