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Endlager für hochradioaktive Abfälle – keine Bedrohung?
HAA - so wird ein Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle genannt, eine nette und verschleiernde Bezeichnung. Handelt es sich doch um hochradioaktiven Abfall der alten Brennstäbe unserer Schweizer Atomkraftwerke! Zwei Infoveranstaltungen des Bundesamtes für Energie (BFE) fanden dazu in den vergangenen zwei Wochen in Schaffhausen und Jestetten statt.
In nur 7 km Luftlinie zur Stadt Schaffhausen im Zürcher Weinland ist ein solches Tiefenlager HAA im Auswahlverfahren des BFE. Ein strahlendes Dreieck Trüllikon-Benken-Rheinau? Unmittelbar betroffen sind unsere Nachbargemeinden in den Kantonen Zürich, Thurgau und angrenzenden Jestetten. Radioaktive Strahlung macht jedoch vor Kantonsgrenzen keinen Halt. Die Schaffhauser Regierung scheint alarmiert bezüglich verschiedenster Sicherheitsfragen. Es gilt u.a. auch zu klären, wo der sichere Verpackungsort für die ausgedienten Brennstäbe ist: sollen sie im Zwischenlager in Würenlingen oder gar erst in unserer Region für die Endlagerung verpackt werden?  Ist die Route des Atommüllzuges durch den Bahnhof Winterthur ins Endlager risikoreich? Betroffen sind doch auch die Schaffhauser Gemeinden, allen voran Neuhausen und die Stadt Schaffhausen. Und auch wir im oberen Kantonsteil, dazu alle andern im näheren Umkreis liegenden Gemeinden im Kanton Thurgau und Deutschland sollten ein Wörtchen mitzureden haben. Und zwar nicht erst nach der Standortbekanntgabe im Jahr 2022, zwei Jahre vor Einreichen der Rahmenbewilligung. Im Jahr 2030 soll das Endlager bereits bewilligt sein.
Irritierend ist jedoch, dass gleichzeitig in den vom Tiefenlager ebenfalls betroffenen Gebieten der Kantone Schaffhausen, Thurgau und angrenzenden deutschen Gebieten aktuell versucht wird, den Widerstand gegen Windanlagen auf dem Seerücken und dem Chroobach aufzubauen. Warum geht hier das Auswahlverfahren für ein hochradioaktives Endlager sang- und klanglos an diesen Teilen der Bevölkerung und bürgerlichen Kreisen vorbei? Windanlagen gehören zu den erneuerbaren, vergleichsweise ungefährlichen und schnell wieder rückbaubaren Energieträger. Voraussichtlich werden sie uns künftig mit Energie mitversorgen müssen, ob sie uns gefallen oder nicht, dann nämlich, wenn wir die Atomkraftwerke ausschalten, spätestens im Jahr 2050 gemäss Volksentscheid. Das reale Gefährdungsrisiko und die Umweltgefahren von Windanlagen im Vergleich zu einem Tiefenlager von hochradioaktiven Abfall sind ein Klacks und vor allem bezüglich Risiken einschätzbar. Hochradioaktive Tiefenlager werden objektiv Hunderte von Generationen nach uns betroffen machen und beschäftigen. Was wir ihnen hinterlassen, können wir nicht abschätzen. Das Auswahlverfahren für ein Atommüllendlager ist in unser aller Interesse und darf nicht ohne Mitsprache der Standort- und betroffenen umliegenden Gemeinden und Kantone über die Bühne gehen.

Irene Gruhler-Heinzer, Kantonsrätin, Stein am Rhein

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Kein Atommüll-Endlager ohne definitiven Atomausstieg
Die Schweiz hat mit ihren fünf Atomkraftwerken viel hochradioaktiven Abfall produziert. Die Bevölkerung ist bereit aufzuräumen und diesen Abfall am sichersten Ort zu entsorgen. Dies jedoch nur, sofern den AKWs endgültig der Stecker gezogen wird und kein neuer Atommüll produziert wird. Die Akzeptanz eines Atommülllager hängt direkt vom Versprechen des Atomausstiegs ab. Für den Atommüll hat die Nagra noch keine echte Lösung, sie schlägt lediglich eine Deponie im tiefen Untergrund vor. Der Müll muss während einer Million Jahre von der Biosphäre ferngehalten werden und Eiszeiten überdauern können. So weit sind wir noch nicht: Weltweit ist noch kein Lager für hochradioaktiven Abfall in Betrieb. Sicher ist nur das Risiko.

Standortentscheid mit zu vielen Fragezeichen
Viele Genoss:innen haben sich gemeinsam mit anderen Kreisen in den Widerstandsorganisationen KLAR!SCHWEIZ (Kein Leben mit atomaren Risiken), LoTi (Lägern ohne Tiefenlager) und KAIB (Kein Atommüll im Bözberg) organisiert und in den Regionalkonferenzen viel Fachwissen aufgebaut. Gemeinsam sind wir der Meinung, dass der Standortentscheid zu früh kommt und zu viele ortsunabhängige, wissenschaftliche Fragen noch ungeklärt sind.
  • Es gibt kein echtes Rückholbarkeitskonzept, obwohl dies eine der wichtigsten Forderung der Bevölkerung ist. Was passieren würde, wenn ein Leck eintritt, ist ungeklärt.
  • Nutzungskonflikte werden wissenschaftlich nicht untersucht. Sauberes Trinkwasser ist unsere Lebensgrundlage. Das Tiefengrundwasser ist eine strategische Trinkwasserreserve, ein Schutzkonzept für diese Reserve fehlt jedoch.
  • Warum gibt es keine verbindlichen Abbruchkriterien? Was wenn etwas schiefläuft? Wer sagt Stopp?
  • Warum kümmert sich niemand um die gefährliche Niedrigstrahlung, welche über lange Zeiträume aus so einem Lager austritt?
  • Warum gibt es noch Wissenslücken zu den Lager- und Behälterkonzepten? Gibt es Materialien, die solche Zeiträume überdauern?
  • Warum fehlen Konzepte für eine Langzeitüberwachung? Wie sollen Sonden ersetzt werden in einem verschlossenen Atommülllager?

Demokratische Mitbestimmung für unsere Sicherheit
Der grösste Makel ist aber das Demokratiedefizit. Die demokratische Mitsprache der Bevölkerung wurde abgeschafft, nachdem der Kanton Nidwalden zweimal zurecht Nein zum Wellenberg gesagt hat. Der Standort würde heute nicht mehr als sicher eingestuft. Die demokratische Mitbestimmung ist der Garant für ein sicheres Projekt. Nur wenn die Bevölkerung auf ihre Fragen befriedigende Antworten erhält, kann sie überzeugt werden.

Ein Atommülllager gegen den Willen der lokalen Bevölkerung zu bauen – das darf nicht sein! Wir fordern deshalb eine echte Mitsprache der Bevölkerung analog einem Einwohner:innenrat.

Martina Munz, Nationalrätin SH
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